Übersicht der Wanderung "Te Araroa" in Neuseeland (2020)
Thru-Hiking in Neuseeland - eine Zusammenfassung
Neuseeland bietet mit dem Te Araroa Thru-Hike ein Spektakel an wunderschönen Landschaften, liebevollen Menschen, eine Vielfalt an Vögel und anderen Tieren und einen herausfordernden Trail. Hier findest du eine Übersicht für einen erfolgreichen Start der 3000 km langen Wanderung.
Übersicht der Blogposts:
- Visum und Einreise in Neuseeland
- Versicherung und Vorsorge für die Wanderung
- Wieviel kostet es den Te Araroa zu wandern?
- Meine Gear-List des Te Araroa
- Telefon-Provider und ihre Machenschaften in Neuseeland
- Navigieren auf dem Te Araroa
- Resupply / Wasser / Gas / Poste Restante
- Startpunkt des Te Araroa
- UV-Strahlen und die neuseeländische Hitze
- Unberechenbares neuseeländisches Wetter
- Hut’s und wild camping auf dem Te Araroa
- Trail Angels und Koha in Neuseeland
- Andere Wanderer und HYOH
- Sandflys, Ratten und Possums
- Flüsse durchqueren auf dem Te Araroa
- Whanganui River kayaking
- Shuttle für Flussquerung Raikaia und Rangitata
Die wichtigsten Daten
Länge: 3000+ km
Dauer der Wanderung: ca. 4-6 Monate
Kosten: ca. 7000-9000 Euro
Start SOBO: ca. September bis November
Start NOBO: ca. Dezember bis Januar
FKT: 49 Tage und 14 Stunden
Einführung
Mehrere Tausend Wanderer starten jedes Jahr diese Langstreckenwanderung. Einige brechen nach ein paar Tagen ab und andere rennen die komplette Distanz. Ob untrainiert oder x-facher Thru-Hiker, das Spektrum an verschiedenen Persönlichkeiten ist riesig. Einige entscheiden sich möglichst wenig Kontakt zu anderen Wanderern zu pflegen und viele andere bilden enge Hiker-Familien und starke Freundschaften entstehen. Viele erreichen trotz hin und wieder auftretenden Zweifels das Ziel in Bluff (SOBO) oder Cape Reinga (NOBO) und sind um viele schöne Gedanken und unvergessliche Erlebnisse reicher nach diesem lehrreichen Trail.
Der TA ist sicherlich nicht die einfachste Langstreckenwanderung auf dieser Erde. Die Pfade sind teilweise sehr schlecht begehbar mit vielen umgefallenen Bäumen, Gerölllawinen und unzählige andere Hürden. Wanderer, die andere Thru-Hikes wie zum Beispiel den PCT gewandert haben, sind teilweise schockiert da der Pacific Crest Trail deutlich besser begehbar und ausgebaut ist.
Gute Planung vor dem Start ist sicherlich hilfreich. Grundsätzlich klärt sich allerdings alles, sobald man die Situation antrifft. Daher sollte man sich nicht zu sehr den Kopf zerbrechen über jedes kleine Detail.
Der Trail beinhaltet zum Teil Knie bis sogar hüfttiefen Schlamm und Flussüberquerungen und die bis zur Brust reichen können. Eiskalte und reissende Flüsse sind ebenso Präsent. Sowie schwindelerregende Höhen/Brücken und viele weitere Herausforderungen. Dies kann beängstigend wirken, allerdings sind alle dies Punkte gut bezwingbar, sofern das Wetter und andere Bedingungen stimmen.
Der Te Araroa beinhaltet viel wandern auf asphaltierten Strassen. Einige hitchen diese Teile und andere halten es für eine Todsünde. Da jeder seinen eigene Wanderung bestimmt, gibt es bei beiden Optionen nichts Verwerfliches.
Der empfohlene Zeitraum für den Start wird offiziell zwischen September und Dezember angegeben für den Start beim Cape Reinga (SOBO) und Dezember bis Januar beim Start bei Bluff (NOBO) sofern man beide Inseln und somit die ganze Strecke wandern will. Möchte man lediglich die Südinsel (NOBO) wandern, kann zwischen Januar und März gestartet werden.
Das Wetter kann extrem sein, insbesondere ausserhalb der angegebenen Saison. Je nach Equipment kann allerdings auch ausserhalb der Saison noch gewandert werden.
Persönlich bin ich im November gestartet und habe die Wanderung in Bluff Mitte Juni 2020 beendet. Dies Aufgrund der Covid-19 Situation und dem damit verbundenen 2-monatigen Lockdown in Neuseeland. Somit entwickelte sich mein Thru-Hike zu einem 4-Season Thru-Hike. Das Wetter war definitiv kalt und etwas unberechenbarer. Allerdings war ich mit meinem Equipment nicht zu sehr beeinträchtigt und die gefährlichsten Abschnitte lagen bereits hinter mir. Die Dauer des Tageslichtes wird allerdings deutlich kürzer.
Einige Highlights der Wanderung:
- Die Gastfreundschaft der Kiwis
- Bis zu 7 Tage Kayaking auf dem Whanganui Fluss
- Erklimmen von unzähligen Bergen
- Tangarairo Crossing mit den grünen Schwefel-Seen
- Die Maori Kultur
- Das Baden und Campen an abgelegenen Orten
- Das Gefühl der puren Natur
- Vögel wie zum Beispiel der hochintelligente Kea (Der einzige Alpine Papagei in der Welt)
- Atemberaubende Landschaften
- Das Gefühl der Errungenschaft nach Abschnitten und am Ende
- Die unzähligen Lacher und Freundschaften, welche nicht mit der Wanderung geendet haben
- Unbeschreibbare Erlebnisse und Emotionen jeden Tag
- Ein Abenteuer an das man bis zum Ende seines Lebens zurück denken wird
Neben dem Te Araroa gibt es viele weitere kürzere Wanderungen in Neuseeland. Viele davon müssen während der Saison gebucht werden und sind Teuer (mehrere 100 Euro). Ausserhalb der Saison sind einige mit dem später diskutierten Backcountry-Pass gedeckt und müssen nicht gebucht werden. Empfehlenswerte Wanderungen unter anderem: Routeburn, Kepler, Rees-Dart, Avalanche Peak, Sewart Island Hikes und viele weitere. Eine Übersicht der Great Walks sind hier zu finden: Great Walks of New Zealand
Wortlexikon:
Kiwi = Neuseeländer-/in
TA = Te Araroa
Resupply = Das Wiederaufstocken von Essen und Verbrauchsmittel
Thru-Hike = Langstreckenwanderung
Free/wild Camping = Zelten in der Natur (nicht auf Camping-Platz)
PLB (Personal location beacon) = SOS Gerät
Hitch/hitch-hiking = Per Anhalter fahren / Trampen
Zero-Day = Ein Tag ohne Wandern. Meist zum Ausruhen oder Resupply etc.
Nero-Day = Nur einige wenige Kilometer gewandert (near zero-day)
DOC (Deperatment of Conservation) = Department zuständig für das Naturleben in Neuseeland und die meisten Hütten
Trail Angels = Personen die Wanderer in Unterschiedlichen Belangen unterstützen