Schuhe, Gore-Tex und Gaiters
Von Lederstiefeln bis Sandalen aus Autoreifen
Die allgemeine Meinung besagt, sobald man eine längere Wanderung unternimmt oder in den Bergen unterwegs ist, werden sinnbildlich die 1.5 kg schweren Lederstiefel ausgepackt. Grundsätzlich gilt: Jeder Fuss ist verschieden und jeder muss für sich das geeignete Rezept finden.
Grundsätzlich können hohe Schuhe ein wenig zur Stabilität im Sprunggelenk beitragen. Bei starkem Umknicken ist dann anstelle des Fussgelenks das Kniegelenk welches darunter leiden wird.
Zudem besagen mehrere Studien (Journal of Rehabilitation Research and Development), dass das Mehrgewicht an den Füssen zwischen 4.7 und 6.4 so viel ausmacht wie die Anzahl Gramm, die man im Rucksack trägt. Beispiel: 500 Gramm schwererer Stiefel bedeutet rund die Äquivalenz zu 2.5 kg Mehrgewicht auf dem Rücken aufgrund des Energieverbrauch.
Schlussfolgerung ist, dass damit auch die Füsse deutlich schneller Ermüden was unter Umständen wiederum zu einer höheren Unfallgefahr beitragen kann.
Viele Thru-Hiker setzen mittlerweile auf Trailrunning-Schuhe. Diese sind ähnlich wie Turnschuhe sehr leicht und bequem. Haben allerdings häufig eine sehr gute Sohle für Outdoorabenteuer.
Gore-Tex:
Für kurze Wanderungen kann Gore-Text und Ähnliches sinnvoll sein. Das Problem dabei ist, sobald wasserabweisende Schuhe einmal Nass sind, trocknen sie massiv langsamer als nicht wasserresistente Schuhe.
Meistens werden die Schuhe in jedem Fall Nass, sei es von aussen, durch Flüsse, Regen oder eine nasse Wiese oder noch viel wahrscheinlicher von innen durch das Schwitzen. Nicht wasserabweisende Schuhe trocknen dann allerdings wieder sehr schnell.
Gaiters
Gibt es in allerlei Variationen. Wasserdicht bis zu den Knien oder aber die superleichten und dehnbar knöchelhochen aus Spandex und Polyester. Häufig wird auf die leichtere Variation gesetzt um kleine Steine und Sand aus den Schuhen zu halten. Dirty Girls Gaiters und Altra bieten hier gute Optionen.
Zero-Drop
Ein Zero-Drop bedeutet eine Sprenung von 0 mm. Das bedeutet die Schuhe sind beim Fersen und den Zehen gleich hoch. Oftmals haben Schuhe eine Sprengung von 6-12 mm. Diese sind dann 6-12 mm höher bei der Ferse als bei den Zehen.
Beliebte Trailrunning-Schuhe unter Ultralight-Hikern:
- Altra Lone Peak – Qualität find ich nicht berauschend
- Salomon Speedcross 5 - Sehr schmale Schuhe
- Inov-8 G260 – Fantastische Haltbarkeit der Graphene-Sohle
- Saucony Peregrine ISO
- Nike Air Zoom Terra Kiger
- Salomon X Ultra 3
Wichtig bleibt in jedem Fall: die Schuhe ausgiebig testen vor einem längeren Trip. Was für den einen funktioniert, funktioniert nicht zwingend für den anderen. Je nach Fussanatomie wie breiter Vorfuss, Senkfuss… kann ein anderes Modell oder gar Stiefel mit harter Sohle Sinn ergeben. Es gab offenbar auch Wanderer welche sich aus einem alten Autoreifen eine Sandale gebastelt und den PCT damit bestritten haben. Wieder andere laufen Ihr ganzes Leben Barfuss umher.
Die Mittelfussknochen werden deutlich mehr belastet mit einer weichen Sohle. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer Marschfraktur führen. Daher ausprobieren und auf Alarmzeichen des Körper hören.